II Die Module

Dynastische Informationen

Beispiele / Hintergrund

Die Visualisierung der DynInfos im WebGIS

 

Das Visualisierungspotenzial des GIS besteht in der dynamischen Erzeugung von Karten. Dafür sind auf der Oberfläche des WebGIS Fragen vorformuliert, die der Benutzer in Anspruch nehmen kann.

1. Im Bereich der Einzelstaaten

Im Bereich der Einzelstaaten ist die Kartierung der Eheverbindungen des regierenden Hauses mit anderen regierenden Häusern des Beobachtungsgebietes möglich. Nur wenn eine Verbindung besteht, die sich innerhalb dieses Bereiches abbilden lässt, bietet das DynInfo-Fenster die Visualisierung an.

Dabei erscheint das Territorium des fokussierten Staates in Rot. Als verbunden werden kartiert der Staat, dessen regierendem Haus die Ehefrau des Monarchen entstammt, in Gelb, der Staat, dessen regierendem Haus die Ehefrau des Thronfolgers entstammt in Grün und der Staat, dessen Regentenhaus der Ehemann der zuerst verheirateten Tochter des Monarchen entstammt in Blau. Die dynastischen Verbindungen lassen sich jeweils auch einzeln kartieren.

Als Beispiel dient die Visualisierung der dynastischen Verbindungen, die für das Herzogtum Sachsen-Altenburg im Jahr 1847 bestehen.

 

 

Der Ausgangsstaat für die Abfrage, das Herzogtum Sachsen-Altenburg, wird rot markiert.

In Gelb erscheint die Heiratsverbindung des Monarchen, die Sachsen-Altenburg mit dem regierenden Haus des Königreiches Württemberg verbindet. Denn Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg (1789-1868) war seit 1817 mit Amalie (1799-1848), der Tochter des Ludwig Herzog von Württemberg, verheiratet.

In Grün wird das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin markiert. Der aktuelle Thronfolger im Herzogtum Sachsen-Altenburg war Herzog Georg (1796-1853). Er führt seit 1825 eine Ehe mit Maria (1803-1862), der Tochter des Ludwig Erbgroßherzog von Mecklenburg-Schwerin.

In Blau schließlich zeigt die Karte das Königreich Hannover. Die zuerst verheiratete Tochter des Monarchen Joseph hieß Marie (1818-1907). Sie hatte 1843 Prinz Georg von Hannover geheiratet, der 1851 als Georg V. (1819-1878) König von Hannover wurde.

 

2. Im Bereich der Staatenwelten

Im Bereich der sog. Staatenwelten werden jeweils fünf thematische Karten angeboten. Die erste zeigt die räumliche Verteilung der Gesamthäuser an der Spitze der Monarchien, die zweite die der Einzelhäuser. Beantwortet wird damit die Frage, wo im Beobachtungsraum das jeweilige Gesamthaus bzw. Einzelhaus den Monarchen stellte.

 

 

 

Die folgende Kartierung zeigt die aktuell bestehenden Kondominate. Berücksichtigt werden Kondominate, die Staaten betreffen. Diese Visualisierung stützt sich auf DynInfo 3 (Herrschaftsausübung - Territoriale Perspektive).

In Kondominat verwaltete Klein- und Kleinstgebiete dagegen, die selbst keine Staaten oder staatenähnlichen Gebilde waren, gehören nicht zum Gegenstand der Darstellung.
1820 zeigt die Karte daher ein Kondominat, das im Fürstentum Reuß-Gera besteht und von den Fürsten Reuß jüngere Linie gemeinsam ausgeübt wurde.

Beteiligt waren an diesem Kondominat Heinrich LI. (1761-1822), der regierende Fürst von Reuß-Ebersdorf, Heinrich LIV. (1767-7.5.1824), der regierende Fürst von Reuß-Lobenstein sowie Heinrich LXII. (1785-1854), der regierende Fürst von Reuß-Schleiz.

 

 

Mit Dynastischen Informationen arbeitet dagegen die Visualisierung der im deutschen Raum bestehenden Mitregentschaften und Regierungsverwesungen.
DynInfo 5 (Herrschaftsausübung - Monarchische Perspektive) zeigt die betroffenen Staaten jeweils in zwei unterschiedlichen Farben.
Als unter Regierungsverwesung stehend markiert die Karte 1820 das Großherzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig sowie das Herzogtum Sachsen-Meiningen.

 

 

Ein Indiz zum aktuellen Stand der Verfassungsentwicklung gibt die letzte Visualisierung. Sie stützt sich auf DynInfo 6 (Verfassungsmäßige Kondition der Herrschaft). Die unterschiedlichen Stadien in den Staaten des Beobachtungsgebietes werden jahrweise synchron sichtbar gemacht.

Das Beispiel zeigt die Ausgangslage, d. h. den Zustand des Jahres 1820.