Die in HGIS Germany eingegebenen statistischen Daten können nun raumbezogen und zeitbezogen vom Nutzer abgefragt werden. Ein beliebig ausgewähltes Beispiel - der Regierungsbezirk (historisch: Kreishauptmannschaft) Bautzen im Königreich Sachsen soll dies verdeutlichen.
Um den Regierungsbezirk Bautzen abfragen zu können, muss der Nutzer zunächst eine Zeitreise durch das Königreich Sachsen angetreten, und zwar auf Regierungsbezirksebene. Ab dem Jahr 1835 - dem Jahr seiner Gründung - erscheint der Regierungsbezirk Bautzen in der Karte.
Durch die Anwahl des Statistik-Buttons erhält man zunächst eine Liste der 1835 in Sachsen
existierenden Regierungsbezirke, aus der man Bautzen dann auswählen kann.
Das Ergebnis sieht aus wie folgt:
Ausgegeben wird vom System also lediglich die Einwohnerzahl des Regierungsbezirks für 1835. Schreiten wir aber auf der Zeitreise voran zum Jahr 1860, kommen Angaben hinzu, da ja ab 1850 Daten zur Wirtschaftsstatistik im System vorhanden sind:
Hinzu gekommen sind die Daten zum Bergbau; für die Hüttenstatistik hingegen liegen keine verwertbaren Quellenangaben vor, so daß in diesem Fall auch in der GIS-Datenbank keine Zahlen vorhanden sind.
Schließlich können durch das Hineinklicken in das Gebiet des Bezirks mit dem Flächen-Info-Button statistische Daten abgefragt werden, und zwar die Einwohnerzahl.
In Bezug gesetzt mit der vom System intern vorgehaltenen Fläche des Bezirks wird zudem die Bevölkerungsdichte berechnet und ausgegeben.
Weiterhin ist in diesem Abfragemodus die hierarchische Einordnung Bautzens als Verwaltungsbezirks deutlich zu sehen.
Ein großer Vorzug von GIS-Applikationen ist, dass statistische Angaben auch räumlich - das heißt in Kartenform - umgesetzt werden können.
Dazu drei Beipiele:
Die Angaben zur Bevölkerungsdichte sind in dieser Karte als sogenannte "Choroplethenkarte" intern analysiert und extern visualisiert.
Deutlich zu erkennen ist, dass 1860 Bautzen die geringste Bevölkerungsdichte der vier
sächsischen Regierungsbezirke hat.
Fünfzig Jahre später hat sich diese Tendenz noch verstärkt:
1910 hat die Oberlausitz, die den Regierungsbezirk Bautzen ausmacht,
die bei weitem geringste Bevölkerungsdichte der - nun fünf - sächsischen Bezirke zu verzeichnen.
Bei der Förderung von Braunkohle hingegen spielte der Regierungsbezirk Bautzen eine führende Rolle. Bereits 1860 findet - gemeinsam mit dem Regierungsbezirk Leipzig - dort etwa die Hälfte der Förderung Sachsens statt.
Fünfzig Jahre später hat sich diese Tendenz noch verstärkt:
Eine weitere Möglichkeit, statistische Angaben in HGIS Germany abzufragen, ist der Bereich
Multimedia.
Dort finden sich in den Rubriken Wirtschaft bzw. Bevölkerung, Bergbau, Verkehr usw.
exemplarisch Zahlen zur historischen Statistik, und zwar auch zu solchen Themen (etwa:
Konfessionsstatistik), die nicht in der GIS-Datenbank vorhanden sind.
Dazu zählt auch und im Besonderen der Bereich Verkehr.
Über die Multimedia-Beschreibungen kann zudem auf die Tabellen zur historischen Statistik zugegriffen werden, die der Dateneingabe in das GIS-System zugrunde liegen.
Am Ende der Texte befinden sich anklickbare Symbole, die zu den Zeitreihen führen.
Nachstehend als Beispiel die Tabelle, in der die Bevölkerungszahl des Regierungsbezirks
Bautzens seit 1834 abgebildet ist:
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