Das Staatsgebiet des Herzogtums Sachsen-Meiningen liegt in Mitteldeutschland und besteht aus den zwei getrennt voneinander liegenden Landesteilen Meiningen und Sonneberg. Der Meininger Landesteil, das "Unterland", grenzt an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg, die zu Hessen-Kassel gehörende Exklave Schmalkalden, den preußischen exklavierten Kreis Schleusingen, die Herzogtümer Sachsen-Hildburghausen und Sachsen-Coburg-Saalfeld sowie das Königreich Bayern. Der Sonneberger Landesteil, das "Oberland", liegt zwischen dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Bayern und Sachsen-Hildburghausen. Zum Staatsgebiet gehören die in Sachsen-Weimar-Eisenach liegenden Exklaven Oberellen und Dietlas. Das zwischen Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Hildburghausen und Bayern gelegene Kondominat Römhild wird bis 1826 gemeinsam mit dem Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg verwaltet. Innerhalb des Sachsen-Meininger Staatsgebiets befinden sich die zu Sachsen-Weimar-Eisenach gehörenden Enklaven Zillbach und Forstgebiet Wasungen sowie die Hessen-Kasseler Enklave Barchfeld. Hauptstadt und Regierungssitz ist Meiningen. Die Residenz befindet sich in Meiningen, ein Lustschloss in Altenstein. Nach dem Tod des letzten Herzogs der Gotha-Altenburger Linie im Jahre 1825 wird der sachsen-ernestinische Gesamtbesitz neu aufgeteilt. Ohne selbst auf Gebiete verzichten zu müssen, erhält Sachsen-Meiningen Teile der aufgelösten Herzogtümer Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Hildburghausen und Sachsen-Gotha-Altenburg hinzu und erreicht damit eine Verdoppelung seines Staatsgebiets.
Für die Fläche des Herzogtums Sachsen-Meiningen wird 1820 eine Fläche von rund 20,5 Quadratmeilen angegeben. Der GIS-Wert beträgt 970km². 1826 verdoppelt sich das Staatsgebiet auf rund 43 Quadratmeilen, bzw. 2.403km² (GIS-Wert). Sachsen-Meiningen liegt in Thüringen. Gemeinhin wird zwischen dem östlich der Rhön und westlich des Thüringer Waldes gelegenen Unterland um Meiningen, Salzungen, Altenstein, Wasungen und Untermaßfeld sowie dem im südlichen Thüringer Wald gelegenen Oberland um Sonneberg, Schalkau und Neuhaus unterschieden. Das Land ist zum Großteil gebirgig. Höchste Erhebung des Unterlands ist der 645m hohe Bleßberg (heute auch Pleß genannt) bei Salzungen. Das Oberland am südlichen Ende des Thüringer Waldes geht bis auf eine Höhe von rund 800m. Die Werra durchzieht fast das gesamte Unterland, Hauptflüsse des Oberlands sind Itz und Steinach, die in den Main münden.
Nach der Gebietserweiterung 1826 verfügt Sachsen-Meiningen über rund 42% Waldgebiete. Zur Geographie des 1826 hinzugewonnenen Hildburghausener Landesteils siehe die Staatenbeschreibung des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen, zu den Gebieten Saalfeld und Themar finden sich Angaben in der Staatenbeschreibung von Sachsen-Coburg-Saalfeld.
Sachsen-Meiningen führt seinen Namen nach dem 982 erstmals urkundlich erwähnten Ort Meiningen an der Werra, der um die Mitte des 12. Jahrhunderts über die Bischöfe von Würzburg Stadtrechte erhielt. Meiningen ging 1434 als Pfand, 1542 als Lehen an die Grafen von Henneberg-Schleusingen. Nach Erlöschen der Linie Henneberg-Schleusingen 1583 fiel deren Besitz an das Haus Wettin. 1660 wurde Meiningen der ernestinischen Linie der Wettiner, und zwar dem Herzogtum Sachsen-Altenburg, zugeteilt. Nach dem Tod Herzog Ernsts des Frommen von Sachsen-Gotha (1601-1675) und Aufteilung des Besitzes unter seinen sieben Söhnen im Jahre 1680 begründete der dritte Sohn Bernhard I. (1649-1706) die Linie Sachsen-Meiningen mit der gleichnamigen Residenz. Zum Staatsgebiet gehörte zunächst das Meininger Kerngebiet. 1714 erhielt Meiningen zwei Drittel des aufgelösten Fürstentums Sachsen-Römhild hinzu, welches es bis 1826 gemeinsam mit Sachsen-Gotha-Altenburg verwaltete. 1735 kam aus dem aufgelösten Fürstentum Coburg das Amt Sonneberg hinzu. Unter Herzog Georg I. (1761-1803) wurde das Land durch Austausch kleinerer Gebiete arrondiert und die Primogenitur eingeführt. Im Jahre 1806 trat Sachsen-Meiningen dem Rheinbund bei.
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen ist eine Monarchie. Die regierenden Herzöge stammen aus der Sachsen-Meininger Linie des sachsen-ernestinischen Hauses. Nach Herzog Bernhard II. (reg. (1803) 1822-1866), für den bis zu seiner Volljährigkeit seine Mutter Luise Eleonore von Hohenlohe-Langenburg (1763-1837) die Regentschaft übernimmt, regieren in direkter Linie Georg II. (reg. 1866-1914) und Bernhard III. (reg. 1914-1918). Die am 24. September 1824 von Herzog Bernhard II. erlassene Verfassung, die sich eng an die französische "Charte Constitutionelle" von 1814 anlehnt, wird mit dem Grundgesetz vom 23. August 1829 auf die 1826 neu hinzugekommenen Gebiete ausgedehnt. Die Landstände haben das Steuerbewilligungs- und Gesetzesinitiativrecht. Je acht indirekt gewählte Abgeordnete der Rittergutsbesitzer, der Städte und der Landgemeinden bilden die Landstände des Herzogtums. Seit der Wahlrechtsänderung von 1873 setzt sich der Landtag aus 24 Abgeordneten zusammen, und zwar aus vier Vertretern der höchstbesteuerten Grundbesitzer, vier Vertretern derjenigen, welche die höchsten Personalsteuern bezahlen, und 16 Vertretern der übrigen Bürger des Herzogtums. Das Wahlrecht ist nun direkt und geheim und steht jedem männlichen Bürger des Herzogtums ab dem vollendeten 25. Lebensjahr zu. Das Mandat dauert sechs Jahre.
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen verfügt nicht über Mittelbehörden. An Unterbehörden bestehen seit 1815 die zehn in der Regel nach ihrem jeweiligen Sitz benannten Ämter Meiningen, Maßfeld (mit Sitz in Untermaßfeld), Wasungen, Sand (wird von Wasungen mitverwaltet), Frauenbreitungen, Salzungen und Altenstein im "Unterland" sowie Sonneberg, Neuhaus und Schalkau im "Oberland".1825/1827 werden die Kreisämter Sonneberg und Frauenbreitungen als Verwaltungsamtssitze eingerichtet. Die anderen Ämter werden auf Justizaufgaben beschränkt. Im Zuge der Neuverteilung des sachsen-ernestinischen Gesamtbesitzes erhält Sachsen-Meiningen 1826 folgende Gebiete hinzu: Die Saalfelder und Themarer Landesteile des aufgelösten Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld, das Kernland des vormaligen Herzogtums Sachsen-Hildburghausen und aus dem aufgelösten Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg den Gothaischen Anteil am Kondominat Römhild sowie Camburg und die Exklaven Kranichfeld, Treppendorf, Lichtenhain, Vierzehnheiligen, Mosen, Großkochberg, Rödelwitz und Milda. Seit 1829 bestehen die zwölf Verwaltungsämter Salzungen, Wasungen, Meiningen, Römhild, Hildburghausen, Eisfeld, Sonneberg, Gräfenthal, Saalfeld, Camburg, Kranichfeld und Heldburg. Im Jahre 1869 werden als übergeordnete Behörden auf der unteren Verwaltungsebene die vier nach ihrem jeweiligen Sitz benannten Kreise Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und Saalfeld gebildet. Gemeinsam mit den anderen Herzogtümern der sachsen-ernestinischen Linie sowie den reußischen Fürstentümern ist die Justiz des Herzogtums Sachsen-Meiningen seit 1816 dem Ober-Appellationsgericht in Jena unterstellt.
Nach amtlicher Zählung von 1818 hat das Herzogtum Sachsen-Meiningen 54.400 Einwohner. Nach dem enormen Gebietszuwachs von 1826 verdoppelt sich die Einwohnerzahl im Jahr 1828 auf 134.244. Bis 1852 nimmt die Bevölkerungszahl um 24% auf 166.129 zu. Von 1852 bis 1905 erhöht sich die Einwohnerzahl um weitere 62% auf 268.916. Das Stadt-Land-Verhältnis liegt 1852 bei 77% Landbevölkerung und 23% Stadtbevölkerung. Im Jahre 1850 hat die Hauptstadt Meiningen 6.451 Einwohner. 1905 liegt die Einwohnerzahl mit 15.945 mehr als doppelt so hoch. Die Bevölkerung des Herzogtums gehört fast ausschließlich der evangelisch-lutherischen Glaubensrichtung an. Der Anteil der Katholiken liegt 1858 bei 0,5% und erhöht sich bis 1905 auf 1,8%. Der Anteil Einwohner jüdischer Glaubensrichtung verringert sich von 0,9% im Jahre 1858 auf 0,5% im Jahre 1905.
Aufgrund des weitgehend kargen Bodens ist der Ackerbau Sachsen-Meiningens nicht sehr ertragreich. Angebaut werden Weizen, Roggen, Sommergerste, Hafer, Kartoffeln und Heu. An Handelsgewächsen wird Flachs kaum über den Eigenbedarf hinaus, Raps und Rüben in größeren Mengen und im Werragrund, von Wasungen bis Salzungen, auch Tabak angebaut. Etwas Weinbau wird in der Grafschaft Camburg betrieben. Bei der Viehzucht stehen Rinder- und Schweinezucht im Vordergrund, in Camburg werden auch Pferde gezüchtet. Nach der Zählung von 1904 beläuft sich der Viehbestand auf 8.452 Pferde, 69.743 Rinder, 21.803 Schafe, 88.065 Schweine und 39.085 Ziegen. Von hoher Bedeutung ist die Forstwirtschaft. Sachsen-Meiningen verfügt über 103.859 Hektar Waldfläche, vornehmlich am Thüringer Wald. Im Gebirge herrscht Nadelholz, um Meiningen und Heldburg Laubholz vor.
In Sachsen-Meiningen werden Steinkohle, Eisen-, Kupfer- und Kobalterze, Schiefer, Farberden und Porzellansand abgebaut. Steinkohle-Abbaugebiete finden sich in Neuhaus im Kreis Sonneberg und in Crock bei Eisfeld. Die Förderung ist starken Schwankungen unterlegen. 1871 liegt die Quote bei 14.301t pro Jahr, fällt bis 1882 auf 679t ab und erreicht 1899 mit 26.061t den Höchstwert. Die Eisenerzförderung erreicht mit 152.777t im Jahre 1906 ihren Höchstwert. Ein bedeutendes Kaliwerk befindet sich in der Exklave Dietlas an der Werra. Die Salinen in Salzungen und Neusulza gewinnen Salz aus gesättigter Sole. Die Solquellen in Friedrichshall liefern das bekannte Bitterwasser.
Die Einführung der Gewerbefreiheit 1863 leitet die lange geforderte Liberalität des Wirtschaftslebens ein. Textilindustrie entwickelt sich vornehmlich im ostthüringischen Pößneck, eine bedeutende Nähmaschinenindustrie findet sich in Saalfeld. Porzellanmanufakturen sind in Limbach, Rauenstein, Wallendorf und Pößneck angesiedelt. Im Jahre 1905 sind 37 Glashütten in Betrieb, daneben gibt es in Lauscha und Umgebung eine weitverzweigte Hausindustrie für Glasartikel, insbesondere Perlen, Christbaumschmuck und Puppenaugen. Hoch entwickelt ist die Spielwarenindustrie, insbesondere die Puppenfabrikation, in Sonneberg und Umgebung. In Hildburghausen wird 1871 die "Fabrik für condensierte Suppen" gegründet, die erstmals auf industriellem Wege Fertigsuppen herstellt. Eisenerz wird vornehmlich in der Maximilianshütte im Saalfelder Landesteil verschmolzen. Nach amtlicher Zählung beläuft sich die Roheisenproduktion 1860 auf 1.609t jährlich und steigert sich bis 1882 auf 30.711t. Die Stahlproduktion liegt 1860 bei 1.372t pro Jahr und steigert sich bis 1879 auf 10.978t.
Von herausragender Bedeutung ist der Handel mit Sonneberger Spielwaren, der über Deutschland und Europa hinaus bis nach Amerika geht. Eine wichtige Rolle im gesamten Industrialisierungsprozess Thüringens nimmt das Meininger Hofbankhaus Strupp ein, das mit der 1905 gegründeten "Bank für Thüringen" den einflussreichsten Kreditgeber in ganz Thüringen stellt.
In allen Landesteilen Sachsen-Meiningens wird nach Gulden zu 60 Kreuzer gerechnet. Längenmaß für Meiningen und Hildburghausen ist der Nürnberger Fuß, für Saalfeld der Saalfelder Fuß. Flächenmaß für alle Landesteile ist die Quadtratrute. Als Handelsgewicht gilt in Meiningen der Zentner, in Hildburghausen das Nürnberger Pfund und in Saalfeld das Pfund.
1840 verständigen sich die drei ernestinischen Länder Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Coburg und Gotha und Sachsen-Meiningen mit einem Staatsvertrag auf eine gemeinsame Streckenführung durch ihre Gebiete. Mit den ein Jahr später abgeschlossenen Verträgen mit dem Kurfürstentum Hessen und mit Preußen sichern sie sich den Anschluss der "Thüringischen Eisenbahn" an das im Entstehen begriffene deutsche Eisenbahnnetz. 1858 erhält die Residenzstadt Meiningen den Eisenbahnanschluss und entwickelt sich aufgrund der zentralen geographischen Lage verkehrstechnisch zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Im selben Jahr ist die Verbindung bis Hildburghausen und über Coburg nach Sonneberg fertiggestellt. Um 1900 bestehen zudem die Nebenbahnen Camburg-Zeitz, Köppelsdorf-Stockheim, Arnstadt-Saalfeld und die Saalbahn, Wallendorf-Gräfenthal-Probstzella sowie die Schmalspurbahnen Feldabahn, Eisfeld-Unterneubrunn und Hildburghausen-Heldburg-Friedrichshall. Die Verbindung Sonneberg-Schalkau-Eisfeld wird 1909 fertig gestellt. 1913 beträgt das Eisenbahnnetz des Herzogtums Sachsen-Meiningen 311,5km für normalspurige Eisenbahnen.
Um die Jahrhundertwende bestehen in Sachsen-Meiningen ein Gymnasium in Meiningen und eines in Hildburghausen, ein Realgymnasiun in Meiningen und eines in Saalfeld, eine Realschule mit Handelsabteilung in Sonneberg, zwei sechsklassige Realschulen in Salzungen und Pößneck, ein Schullehrerseminar mit Taubstummenlehranstalt in Hildburghausen sowie ein Lehrerinnenseminar in Meiningen. Mit dem Volksschulgesetz von 1875 untersteht die Schulaufsicht staatlichen Schulinspektoren. Um 1900 unterrichten 803 Lehrer insgesamt 46.874 Schulkinder.Die Gesamtuniversität in Jena wird von den sachsen-ernestinischen Herzogtümern als gemeinsame Landesuniversität unterhalten. In der ehemaligen Residenzstadt Hildburghausen siedelt sich 1828 das zwei Jahre zuvor in Gotha begründete "Bibliographische Institut" von Carl Joseph Meyer (1796-1856) an, das einer der erfolgreichsten und modernsten Lexikon-Verlage des 19. Jahrhunderts wird.
Theatergeschichte schreibt der "Theaterherzog" Georg II. von Sachsen-Meiningen (1826-1914) mit dem Meininger Hoftheater. Die vom Herzog geleitete Truppe prägt mit ihrem Ensemble-Spiel und der historischen Ausstattung die Theaterkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts und begeistert von 1884 bis 1890 auf Gastspielreisen insbesondere mit Shakespeare- und Schiller-Aufführungen das Publikum in Deutschland, England und Russland. Georg II. fördert mit Hans von Bülow (1830-1894), Fritz Steinbach (1855-1916) und Max Reger (1873-1916) auch drei berühmte Neuerer des deutschen Musiklebens, die er als Dirigenten für seine "Hofkapelle" gewinnen kann. Die Förderung der Aufführung von Werken Johannes Brahms, Richard Wagners und Richard Strauß gehört ebenso zu den innovativen Leistungen der Meininger Musikpflege und ihres fürstlichen Mäzens. Der "Verein zur Gründung eines Industrie- und Gewerbemuseums für das Meininger Oberland" begründet 1901 in Sonneberg das bis heute bestehende älteste Spielzeugmuseum Deutschlands.
Bei den Verhandlungen zur Gründung des Deutschen Bundes auf dem Wiener Kongress wird Sachsen-Meiningen von dem Geheimen Rat Karl Lebrecht Hartmann Freiherr von Erffa (1761-1823) vertreten. Seit 1815 ist das Herzogtum Mitglied des Deutschen Bundes und führt im Plenum der Bundesversammlung (Bundestag) eine eigene Stimme. Im "Engeren Rat" teilt es sich dagegen eine Stimme mit den anderen herzoglich-sächsischen Häusern Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen und Sachsen-Coburg-Saalfeld, bzw. deren Nachfolgestaaten Sachsen-Altenburg und Sachsen-Coburg und Gotha. Im Jahre 1828 wird Sachsen-Meiningen Mitglied des Mitteldeutschen Handelsvereins. 1833 schließt sich das Herzogtum dem Thüringischen Zoll- und Handelsverein an und wird mit diesem 1834 Gründungsmitglied des Deutschen Zollvereins. Im Deutschen Krieg 1866 steht Sachsen-Meiningen als einziges ernestinisches Herzogtum gegen Preußen. Nachdem Preußen im Juli Camburg und im September Meiningen selbst besetzt, dankt Herzog Bernhard II. ab. Sein Sohn, Herzog Georg II., schließt am 8. Oktober mit Preußen Frieden. Das Herzogtum tritt nun dem Norddeutschen Bund bei und schließt 1867 eine Militärkonvention mit Preußen, der zufolge das Sachsen-Meininger Kontingent unter preußischer Militärhoheit steht und in Meiningen selbst ein preußisches Regiment stationiert wird. 1871 wird das Herzogtum Bundesstaat des Deutschen Reichs. Im Bundesrat verfügt es über eine Stimme und entsendet zwei Abgeordnete in den Reichstag.
Im Zuge der revolutionären Unruhen dankt Bernhard III., Herzog von Sachsen-Meiningen (1851-1928), am 10. November 1918 ab. Mit Inkrafttreten des Gemeinschaftsvertrags am 4. Januar 1920 geht der am 15. November 1918 gebildete Volksstaat Sachsen-Meiningen im neugeschaffenen Land Thüringen mit der Hauptstadt Weimar auf. Die am 8. Juli 1919 eingerichtete "Meiningische Stiftung" sorgt für den Fortbestand insbesondere des Meininger Theaters, der Hofkapelle und der Parkanlagen. Die ehemalige Residenzstadt Meiningen ist heute Kreisstadt des thüringischen Landkreises Schmalkalden-Meiningen. Die ehemalige Residenz Schloss Elisabethenburg beherbergt die Meininger Museen mit Kunst-, Theater- und musikgeschichtlicher Sammlung sowie das Staatsarchiv. Das Herzogliche Theatergebäude wird noch heute als Spielstätte genutzt und dem Kulturerbe der "Theaterstadt Meiningen" mit innovativen Aufführungen Rechnung getragen.
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