1838

 

Berücksichtigte Änderungen

 

Braunschweig

 

Zwischen dem Steuerverein und dem Deutschen Zollverein kommen am 1. November 1837 ein Handelsvertrag sowie mehrere Nebenverträge zustande. Mit diesen Verträgen gelangen das braunschweigische Fürstentum Blankenburg und die Exklave Calvörde zum 1. Januar 1838 zum Deutschen Zollverein. Die Verwaltung der genannten Gebiete erfolgt über das Preußische Zollsystem. Die Regelung betrifft auch den braunschweigischen Anteil an dem Dorf Pabstorf sowie das Dorf Hessen.[1]

 

Dänischer Zollverband

 

Die Zollverordnung vom 1. Mai 1838 schafft einen Zollverband zwischen den Herzogtümern  Holstein und Schleswig und dem Königreich Dänemark. So entsteht einheitliches Zollgebiet, von dem nur die Städte Altona und Wandsbeck ausgeschlossen bleiben. Zwischen den Herzogtümern und Dänemark erhoben werden nun lediglich noch auf Kaffee und Spirituosen Zölle erhoben.[2]

 

Hannover

 

Aufgrund der am 1. November 1837 abgeschlossenen Verträge zwischen dem Steuerverein und dem Deutschen Zollverein kommt die hannoverische Grafschaft Hohnstein mit dem Amt Elbingerode zum Deutschen Zollverein. Die genannten Gebiete werden durch das Preußische Zollsystem verwaltet, der Vertrag tritt am 1. Januar 1838 in Kraft.[3]

 

Preußen

 

Am 1. November 1837 kommt ein Handelsvertrag sowie Verträge zur Unterdrückung von Schleichhandel zwischen dem Deutschen Zollverein und dem Steuerverein zustande. Preußen tritt mit diesen Verträgen zum 1. Januar 1838 mit seinen Exklaven Heßlingen und Hehlingen dem Steuerverein bei. Ihre Lage schloss sie bisher vom Deutschen Zollverein aus. Des Weiteren kommen die bisher zum Zollverein gehörenden Dörfer Roclum und Würgassen sowie ein Teil des Kreises Minden (Provinz Westfalen) zum Steuerverein. Die Zollverwaltung der Gebiete liegt bei Hannover bzw. Braunschweig.[4]

 

Schaumburg-Lippe

 

Am 1. Januar 1838 wird das Fürstentum Schaumburg-Lippe Teil des Steuervereins. Der Beitrittsvertrag wurde am 11. November 1837 geschlossen.[5]

 

 

Nicht berücksichtigte Änderungen

 

Hannover / Preußen

 

Mit Grenzvertrag vom 25. November 1837 werden die Verhältnissen in den so genannten Mengedörfern (Kondominaten) Ovenstedt, Halle, Hävern, Glissen, Brüninghorstedt und Westenfeldt geregelt. Dabei erhält Preußen volle Landeshoheit über die Dörfer Ovenstedt und Hävern, in denen 100 bisher hannoverische Untertanen leben. Hannover erhält Glissen, Halle, Brüninghorstedt und Westenfeld, in denen 146 bisher preußische Untertanen leben. Der Vertrag tritt 1838 in Kraft.[6]

Aufgrund der für HGIS Germany festgelegten Generalisierungsgrenze von 1:200.000 werden die genannten Kondominate nicht abgebildet.

 



[1] Vgl. Handelsvertrag zwischen Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Preußen, Sachsen, den Staaten des Thüringischen Zoll- und Handelsverein, Württemberg und Braunschweig, Hannover sowie Oldenburg vom 1. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 119-137. Siehe auch: Übereinkunft zwischen Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Preußen, Sachsen, den Staaten des Thüringischen Zoll- und Handelsverein, Württemberg und Braunschweig vom 1. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 163-171.

[2] Vgl. Otto Brandt, Geschichte Schleswig-Holsteins. Ein Grundriss, 6. Auflage, Kiel 1966, S. 204; Axel Nielsen, Dänische Wirtschaftsgeschichte, Jena 1933, S. 462f; Friedrich Wilhelm Otto Ludwig Freiherr von Reden, Vergleichende Zusammenstellung der Grenz-Eingangs-Abgaben in Österreich, dem deutschen Zollverein, dem norddeutschen Steuerverein und den Herzogthümern Schleswig-Holstein, Frankfurt a. Main 1848, S. 41f.

[3] Vgl. Handelsvertrag zwischen Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Preußen, Sachsen, den Staaten des Thüringischen Zoll- und Handelsverein, Württemberg und Braunschweig, Hannover sowie Oldenburg vom 1. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 119-137. Siehe auch: Übereinkunft zwischen  Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Preußen, Sachsen, den Staaten des Thüringischen Zoll- und Handelsverein, Württemberg und Hannover vom 1. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 139-147.

[4] Vgl. Handelsvertrag zwischen Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Preußen, Sachsen, den Staaten des Thüringischen Zoll- und Handelsverein, Württemberg und Braunschweig, Hannover sowie Oldenburg vom 1. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 119-137. Siehe auch: Übereinkunft zwischen Braunschweig, Hannover und Oldenburg sowie Preußen vom 1. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 155-161.

[5] Vgl. Vertrag zwischen Schaumburg-Lippe sowie Braunschweig, Hannover und Oldenburg vom 11. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 179-191. Siehe auch: Renz, Steuerverein, S. 1166.

[6] Vgl. Grenzvertrag zwischen Hannover und Preußen vom 25. November 1837, abgedr. in: CTS, 87, S. 229-246. Siehe auch: Grundriß, Band 10, S. 130-138.