1829

 

Berücksichtigte Änderungen

 

Preußen

 

Die Provinzen Ostpreußen und Westpreußen werden durch Kabinettsorder vom 3. Dezember 1829 auch formell zu einer Provinz vereinigt, nachdem sie bereits seit 1824 unter der Verwaltung eines Oberpräsidenten zusammengefasst waren.[1]

 

Sachsen-Coburg und Gotha

 

Die gothaische Exklave Amt Volkenroda wird mit Vertrag vom 4. Juli 1829 Teil des Preußischen Zollsystems. Der Vertrag tritt im August 1829 in Kraft.[2]

 

Sachsen-Meiningen

 

Das Herzogtum Sachsen-Meiningen wird 1829 in die zwölf Verwaltungsämter Salzungen, Wasungen, Meiningen, Residenzstadt Meiningen, Römhild, Hildburghausen, Eisfeld, Sonneberg, Gräfenthal, Saalfeld, Camburg und Kranichfeld eingeteilt. Diese Einteilung betrifft auch die Exklaven Sachsen-Meiningens.[3]

 

 

Nicht berücksichtigte Änderungen

 

Bayern / Österreich

 

Ein Vertrag zwischen Bayern und Österreich vom 18. März 1829 regelt die Verhältnisse des bayerischen Forstbesitzes in Österreich. Die betroffenen Wälder liegen in den Bezirken Leogang, Buchweisbach-Tal, Lofer, Unken, Steinbach-Tal sowie im Bezirk der Berchtesgadenschen Zinswaldungen. Die Landeshoheit über diese Gebiete liegt bereits seit 1816 bei Österreich. Des Weiteren hat die bayerische Regierung das Jagdrecht im Revier Fallek inne. Ebenfalls geregelt wird der österreichische Salzbergbau auf bayerischem Gebiet. Am Dürrenberg hat Österreich das Bergbaurecht über ein Grubenfeld, das Gebiet steht dabei weiterhin unter bayerischer Landeshoheit.

Eine Grenzänderung findet hier nicht statt, da die genannten Gebiete jeweils unter österreichischer bzw. bayerischer Landeshoheit bleiben.[4]

 

Oldenburg

 

Der oldenburgische Thronerbe Paul Friedrich August nimmt den bereits auf dem Wiener Kongress zugesprochenen Titel des Großherzogs an. Sein Vater, Herzog Peter Friedrich Ludwig, hatte den Titel zeitlebens für sich abgelehnt.[5]

Oldenburg wird in HGIS Germany seit 1820 als Großherzogtum geführt.

 

Preußen / Frankreich

 

Mit Vertrag vom 23. Oktober 1829 wird die Grenze zwischen  Preußen (Rheinprovinz, im Bereich des Regierungsbezirks Trier) und Frankreich zwischen den Orten Perl und Houve festgelegt. Die Grenze selbst bleibt unverändert, lediglich die Zuordnung von Gemeindeteilen und Vororten über die Grenze hinweg wird nun genau festgelegt.[6]



[1] Vgl. Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe A: Preußen, hrsg. von Walther Hubatsch, 22 Bde., Bd. 1: Ost- und Westpreußen, bearb. von Dieter Süttgen, Marburg 1975, S. 9.

[2] Vgl. Vertrag zwischen Preußen und Sachsen-Coburg und Gotha vom 4. Juli 1829, abgedr. in: CTS, 79, S. 473-480.

[3] Vgl. Grundriß, Band 15, S. 112 und S. 135-145.

[4] Vgl. Vertrag zwischen Österreich und Bayern vom 18. März 1829, abgedr. in: CTS, 79, S. 337-360.

[5] Vgl. Eckhardt, Schaer, Herzogtum und Großherzogtum Oldenburg, S. 310; Hartmann, Großherzogtum (Freistaat) Oldenburg, S. 137; Hermann Lübbing, Oldenburg, in: Georg Schnath u.a., Hg., Geschichte des Landes Niedersachsen, 6., aktualisierte Auflage, Freiburg, Würzburg 1994, S. 67-87, hier S. 80.

[6] Vgl. Vertrag zwischen Frankreich und Preußen vom 23. Oktober 1829, abgedr. in: MET, 2, S. 837-840.