1826

 

Berücksichtigte Änderungen

 

Anhalt-Bernburg

 

Mit Vertrag vom 17. Juni 1826 wird auch das Unterherzogtum Anhalt-Bernburgs Teil des Preußischen Zollsystems. Somit gehört nun der gesamte Staat Anhalt-Bernburg zum Preußischen Zollsystem. Der Vertrag wird noch im Juli 1826 ratifiziert.[1]

 

Lippe-Detmold

 

Die lippischen Exklaven Lipperode, Cappel und Grevenhagen werden mit Vertrag vom 9. bzw. 17. Juni 1826 Teil des Preußischen Zollsystems. Der Vertrag tritt am 8. September 1826 in Kraft.[2]

 

Mecklenburg-Schwerin

 

Mit Vertrag vom 2. Dezember 1826 werden die mecklenburgischen Exklaven Rossow, Netzeband und Schönberg Teil des Preußischen Zollsystems. Der Vertrag tritt am 21. Dezember 1826 in Kraft.[3]

 

Sachsen-Coburg-Saalfeld / Sachsen-Coburg und Gotha

 

Nach dem Tod des letzten Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg am 11. Februar 1825 vermittelt der König von Sachsen zwischen den erbberechtigten Häusern der ernestinischen Linie, so dass am 15. November 1826 ein Erbvertrag geschlossen werden kann. Mit diesem Vertrag verzichtet Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld auf das Fürstentum Saalfeld, das Amt Themar und einige coburgische Ortschaften. Im Gegenzug erhält er das Herzogtum Gotha sowie die Ämter Königsberg und Sonnenfeld von Sachsen-Hildburghausen. So entsteht das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, dessen Landesteile Sachsen-Coburg und Sachsen-Gotha in Personalunion verbunden sind.[4]

 

Sachsen-Gotha-Altenburg

 

Nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg 1825 wird das Land zunächst von den verbleibenden ernestinischen Linien verwaltet. Mit Erbvertrag vom 15. November 1826 kommt es zu einer umfassenden territorialen Neuordnung in Thüringen. Die Gebiete von Sachsen-Gotha-Altenburg gehen in den neuen Staaten Sachsen-Coburg und Gotha und Sachsen-Altenburg auf.[5]

 

Sachsen-Hildburghausen / Sachsen-Altenburg

 

Nach dem Tod des letzten Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg am 11. Februar 1825 vermittelt der König von Sachsen zwischen den erbberechtigten Häusern der ernestinischen Linie, so dass am 15. November 1826 ein Erbvertrag geschlossen werden kann. Mit diesem Vertrag verzichtet Herzog Friedrich von Sachsen-Hildburghausen auf seine gesamten bisherigen Lande. Er erhält das Fürstentum Altenburg mit Ausnahme des Amts Camburg, des Amts Kranichfeld sowie einiger Exklaven. So entsteht somit das Herzogtum Sachsen-Altenburg.[6]

 

Sachsen-Meiningen

 

Nach dem Tod des letzten Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg am 11. Februar 1825 vermittelt der König von Sachsen zwischen den erbberechtigten Häusern der ernestinischen Linie, so dass am 15. November 1826 ein Erbvertrag geschlossen werden kann. Mit diesem Vertrag erhält Sachsen-Meiningen das Herzogtum Hildburghausen ohne die Ämter Königsberg und Sonnenfeld, sieben Ortschaften aus dem Fürstentum Coburg sowie das Fürstentum Saalfeld mit dem Amt Themar. Aus altenburgischem Besitz erhält das Herzogtum Sachsen-Meiningen das zuvor gemeinsam verwaltete Amt Römhild ganz sowie das Amt Camburg, einen Teil des Amts Eisenberg, das Amt Kranichfeld und die in Sachsen-Weimar-Eisenach gelegenen Exklaven Lichtenhain und Mosen.[7] 

 

 

Nicht berücksichtigte Änderungen

 

Frankfurt / Hessen-Darmstadt / Hessen-Kassel

 

Die Freie Stadt Frankfurt erhält durch Vertrag mit Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel einen Teil des Waldgebietes Hohe Mark. Insgesamt erhält Frankfurt etwa 23 Morgen, die zu den Exklaven Bonames, Niedererlenbach-Dortelweil und Niederursel kommen.[8]

Aufgrund der für HGIS Germany festgelegten Generalisierungsgrenze von 1:200.000 ist diese Änderung nicht darstellbar.

 

Frankfurt / Nassau

 

Mit Vertrag vom 29. September 1826 wird die Grenze zwischen Frankfurt und dem Herzogtum Nassau berichtigt. Nassau verzichtet auf ein Weidestück und einen Teil des Schwanheimer Bruchs. Frankfurt tritt einen Hof sowie 314 Morgen Wald an Nassau ab. Des Weiteren werden die Hoheitsverhältnis über einige strittige Wiesen bei Bonames geklärt.[9]

Aufgrund der für HGIS Germany festgelegten Generalisierungsgrenze von 1:200.000 ist diese Änderung nicht darstellbar.

 

Hannover / Oldenburg

 

Das bereits auf dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 dem Großherzogtum Oldenburg zugesprochene und seitdem auch unter oldenburgischer Verwaltung stehende Amt Wildeshausen wird 1826 förmlich von Hannover abgetreten.[10]

Wildeshausen wird in HGIS Germany bereits seit 1820 Oldenburg zugerechnet.

 



[1] Vgl. Vertrag zwischen Anhalt-Bernburg und Preußen vom 17. Juni 1826, abgedr. in: CTS, 76, S. 295-302. Siehe auch: Hahn, Geschichte des Deutschen Zollvereins, S. 27; Thomas Klein, Sachsen-Anhalt, in: Georg Wilhelm Sante, Hg., Geschichte der Deutschen Länder. „Territorien-Ploetz“, 2 Bde., Bd. 2: Die deutschen Länder vom Wiener Kongreß bis zur Gegenwart, Würzburg 1971, S. 245-276, hier S. 253; Gerlinde Schlenker u.a., Geschichte in Daten. Anhalt, München 1994, S. 192.

[2] Vgl. Vertrag zwischen Lippe-Demold und Preußen vom 9. bzw. 17. Juni 1826, abgedr. in: CTS, 76, S. 287-293. Siehe auch: Festenberg-Packisch, Geschichte des Zollvereins, S. 171.

[3] Vgl. Vertrag zwischen Mecklenburg-Schwerin und Preußen vom 2. Dezember 1826, abgedr. in: CTS, 77, S. 11-19.

[4] Vgl. Vertrag über die Teilung von Sachsen-Gotha-Altenburg vom 15. November 1826, abgedr. in: CTS, 76, S. 463-469. Siehe auch: Grundriß, Band 15, S. 5; Heß, Geschichte der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, S. 104.

[5] Vgl. Vertrag über die Teilung von Sachsen-Gotha-Altenburg vom 15. November 1826, abgedr. in: CTS, 76, S. 463-469. Siehe auch: Grundriß, Band 15, S. 5.

[6] Vgl. Vertrag über die Teilung von Sachsen-Gotha-Altenburg vom 15. November 1826, abgedr. in: CTS, 76, S. 463-469. Siehe auch: Grundriß, Band 15, S. 5; Heß, Geschichte der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, S. 110.

[7] Vgl. Vertrag über die Teilung von Sachsen-Gotha-Altenburg vom 15. November 1826, abgedr. in: CTS, 76, S. 463-469. Siehe auch: Grundriß, Band 15, S. 5; Heß, Geschichte der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, S. 100.

[8] Vgl. Grundriß, Band 11, S. 272.

[9] Vgl. Grundriß, Band 11, S. 272.

[10] Vgl. Eckhardt, Schaer, Herzogtum und Großherzogtum Oldenburg, S. 283; Hartmann, Großherzogtum (Freistaat) Oldenburg, S. 136; Klein, Mecklenburg und kleinere Norddeutsche Staaten, S. 730; Heinrich Schmidt, Die historische Entwicklung des Landes Oldenburg, in: Dietrich Hagen u.a., Hg., Oldenburg. Land zwischen Nordsee und Dammer Bergen, Oldenburg 1999 (= Niedersachsen – vom Grenzland zum Land in der Mitte, Bd. 4), S. 42-77, hier S. 68.